Ja, ich habe schon wieder lange nicht über die DSOL berichtet, wobei ja eigentlich auch nicht gesagt ist, dass ich dafür zuständig wäre, es hätten ja auch anderen Mitglieder machen können …
Sei’s drum. Ich werde es wieder tun. Nachdem vor Ostern die ersten 4 Runden stattfanden (von denen wir nur 3 spielten, weil wir in einer Staffel mit ungerader Mannschaftsanzahl einmal spielfrei hatten), wurden nun die letzten 3 Runden gespielt.
5. Runde: “Das Glück schlägt zurück”
1. Mannschaft
Zu einem parallelen Auswärtsspiel kam es am Dienstag, den 18.04. Die erste Mannschaft wollte ihre Chancen für die Qualifikation zu den Playoffs waren. Gegen Rinteln II, die am Tabellenende waren, sollte also ein Sieg her. Neben den Stammkräften aus der ersten Mannschaft (Michael, Daniel und Torsten) musste Philipp aus der zweiten Mannschaft aushelfen. Dieser wollte sein kleines, diesjähriges “DSOL-Trauma” beenden. nachdem es beim ihm in den letzten Partien nicht so gut lief.
5. Runde | SV Rinteln II | – | SV Königsjäger Süd-West I | 0:4 |
1. | Jörn Edling (1919) | – | Michael Busch (1942) | 0:1 |
2. | Hans-Lennart Seidenstücker (1862) | – | Daniel Rose (1855) | 0:1 |
3. | Sven Boßmann (1653) | – | Torsten Rose (1789) | 0:1 |
4. | Sten Marienfeld (1580) | – | Philipp Sandlers (1659) | 0:1 |
An Brett 1 war Michael gewohnt solide. Er entschied sich mit Weiß für eine Fianchetto-Struktur am Königsflügel, die dann durch Zugumstellung ins Katalanische überging. Danach griff er sofort an und profitierte von Fehlern des Gegners, der erst eine Figur einstellte und dann die Dame gegen Turm geben musste (gewann dabei aber wieder die Figur zurück). Michael aber schaffte es sich dann noch aus dem Angriff des Gegners zu befreien und selbst aktiv zu werden. Als er dann mit den Läufern in die gegnerische Stellung eindrung war ein Matt nicht mehr zu verhindern, welches er mit einer Kombination, die mit einem Läuferopfer begann, einleitete.
Bei Daniel am Brett 2 bekamen wir eine nicht ganz so oft gespielte Eröffnung aufs Brett: Englisches Vierspringerspiel, Fianchetto, Symmetrievariante. Im Mittelspiel konnte dann Daniel mit Schwarz aktiv werden und der Gegner entschied sich die Dame gegen Turm und (Leicht-)Figur zu geben. Es stand also ein sehr interessantes Endspiel mit ungleichfarbiger Farbverteilung. Erst sah es so aus, dass Daniel alles locker im Griff hatte, dann öffnete er aber seine Königsstruktur, was dem Gegner die Chance bereitete mit Turm und Springer anzugreifen und Daniel nochmal in die Verteidigung zu zwingen. Daniel musste dann erst die Dame gegen den Turm geben, konnte dann aber taktisch aktiv werden uns zwei Leichtfiguren gewinnen. Er bekam also ein Endspiel mit Turm und Läufer gegen Turm (mit Bauern auf beiden Seiten), welches er auf sehr solide Art und Weise gewann.
Torsten an Brett 3 wurde mit Schwarz mit dem Londoner System konfrontiert. Er spielte symmetrisch, entschied sich dann aber von den Zügen des Gegners abzuweichen und einen Bauern für Angriff zu geben. Er erreichte damit eine Stellung, die zwar materiell völlig ausgeglichen war, in der aber der Gegner keine Möglichkeit mehr hatte einem vernichtenden Angriff auszuweichen und somit aufgab.
An Brett 4 startete, wie schon erwähnt, Philipp. Er erreichte nach einer unspektakulären Eröffnung und einem Mittelspiel, wo er laut Engine kurz mal besser stand, was dann aber auch verflachte, ein Endspiel mit Dame und Läufer gegen Dame und Springer, bei dem er aufgrund der Bauernstruktur gefühlt etwas schlechter stand. Der Gegner verstärkte diesen Angriff und konnte dann auch noch einen wichtigen Bauern abtauschen. Philipp musste sich mehrmals genau verteidigen und sah bald ein, dass er hier nicht im Gewinnsinne spielen konnte, sondern über ein Remis durch Dauerschach froh sein musste. Er konnte seinen Gegner damit so lange “nerven”, dass dieser plötzlich durch ein Blackout seine Dame einstellte und anschließend aufgab. Wir hatten also 4:0 gewonnen!
2. Mannschaft
In der zweiten Mannschaft hatten wir in dieser Runde leider Aufstellungsprobleme. Ich hatte noch versucht Nachrücker zu rekrutieren, aber leider erfolgslos. Wir entschieden uns Brett 2 freizulassen.
5. Runde | SSV Niederrhein | – | SV Königsjäger Süd-West II | 2:2 |
1. | Jan Hendrik Malmström (1485) | – | Alois Möschl (1692) | 0:1 |
2. | Eva Malmström (1433) | – | +:- | |
3. | Falco Küsters (1431) | – | Ezra Zivier (1526) | 1:0 |
4. | Jacob Depuhl | – | Arne Hafener (1133) | 0:1 |
An Brett 1 bekam Alois im Spanier, die eher seltende Cordel-Variante vorgesetzt. Sein Gegner spielte mit offenem Visier und schob auf beiden Flügeln seine Bauern nach vorne. Alois verteidigte sich jedoch gut und konnte taktisch einen Bauern gewinnen. Danach vereinfachte er die Partie und erreichte ein Turm + Läufer-Endspiel. Trotz der ungleichfarbigen Läufer konnte Alois seinen weit vorgerückten Freibauern verwerten und die Partie gewinnen, was seinen ersten Sieg in der diesjährigen DSOL-Saison bedeutete.
An Brett 3 spielte Ezra mit Schwarz gegen die französische Vorstoßvariante. Dabei konnte sein Gegner am Damenflügel Raum gewinnen. Ezra ließ sich davon jedoch nicht beirren und suchte seinerseits Chancen. Dann opferte sein Gegner in einer “Abtausch-Orgie” einen Springer gegen zwei Bauern. Ezra behielt einen Läufer gegen zwei Baurn, bei Dame, Turm und weiteren Bauern auf beiden Seiten. Ezra glaubte jedoch diesen kleinen Materialvorteil wieder zurückzugeben, um einen weit vorgerückten, gedeckten Freibauern aufzuhalten. Danach war der kleine Vorsprung aufgebraucht und die Engine zeigt 0.00. Leider fand Ezra dann nicht die beste Fortsetzung. Nach dem Damentausch konnte sein Gegner erst einen Bauern gewinnen. Als dann noch ein weiterer Bauer ohne Kompensation fiel, musste Ezra aufgeben.
An Brett 4 spielte Arne gegen einen noch unerfahrenen Gegner. Leider geriet Arne in der Eröffnung schon in positionellen Nachteil, der in einen doppelten Bauernnachteil mündete. Nach Abtausch landete er im Endspiel mit Turm und Springer gegen Turm und Läufer. Er konnte dann wieder einen Bauern zurückgewinnen, dennoch schien es noch ein langer Weg zu werden, um Ausgleich zu erreichen. Sein Gegner stellte jedoch dann plötzlich seinen Läufer ein, was Arne natürlich dankend annahm und souverän zu Ende führte.
Am Ende ein doch etwas glückliches 2:2 Unentschieden an drei Brettern für die zweite Mannschaft, die damit den dritten Mannschaftspunkt einfährt.
6. Runde “Nicht so wie die Sterne – sondern greifbar nah”
1. Mannschaft
Schon in der folgenden Woche saßen unsere Königsjäger wieder an den digitalen “Brettern”. Für unsere 1. Mannschaft stand das Entscheidungsspiel an und parallel spielte unsere 2. Mannschaft.
6. Runde | SV Königsjäger Süd-West I | – | KSV Rochade Braunschweig | 1:3 |
1. | Michael Busch (1942) | – | Sven Hagemann (2000) | 0,5:0,5 |
2. | Daniel Rose (1855) | – | Kilian Schramm (1824) | 0:1 |
3. | Jim Sohr (1936) | – | Furkan Ay (1531) | 0,5:0,5 |
4. | Philipp Sandlers (1659) | – | Linus Freise (1534) | 0:1 |
Michael an Brett 1 landete schon noch wenigen Zügen in einer wilden Stellung. Michael opferte mit Schwarz einen Turm für Angriff gegen den König. Er entschied sich dann durch dreifache Stellungswiederholung (der Gegner konnte es ohne spielentscheidende Materialeinbußen einzugehen nicht mehr verhindern) und erreichte somit schon im 14. Zug ein Remis. Die Engine sah bei ihm sogar große Vorteile. Dies war aber taktisch sehr schwer zu sehen und es ist absolut verständlich, dass Michael lieber das sichere Remis annahm. Besonders interessant ist, dass diese Partie (mit zwei Zugumstellungen) bereits einen Eintrag in der Meisterdatenbank von chess.com hat. So wurde sie im Jahr 2014 von zwei Großmeistern gespielt. Auch diese einigten sich in der gleichen Stellung auf Remis und spielten trotz des Vorteils den, die Engines sehen nicht weiter. Michael hat quasi auf “Großmeister-Niveau” gespielt.
An Brett 2 startete wieder Daniel. “Weltmeisterlich” kam Nimzowitsch-Indisch aufs Brett. Daniel erspielte sich durch die etwas kompaktere Struktur einen leichten Vorteil. Er opferte dann einen Bauern für einen Freibauern, den er laufen ließ. In zwei entscheidenden Situationen verpasste er in Zeitnot jeweils den Gewinnzug und gab seinen Freibauern auf. Mit zwei Bauern weniger konnte er im anschließenden Endspiel nicht mehr viel ausrichten.
An Brett 3 vertrat Jim diesmal Torsten. Eigentlich wollte er zu Beginn der Saison gar nicht mitspielen, schien jetzt aber, nachdem seine schriftlichen Abi-Prüfungen durch waren, Zeit und Lust an der DSOL gefunden zu haben. Er spielte mit Weiß gegen die Grünfeld-Indische-Verteidigung und konnte bald einen soliden Mehrbauern behaupten. Daraufhin tauschte er einiges Material ab. Dann wurde es kurios: Ein Remisangebot des Gegners wurde automatisch akzeptiert, obwohl Jim eigentlich mit einem Mehrbauern weiterspielen wollte. Jim wand sich an die Schiedsrichter, die diesen Vorfall wohl schon einmal in diesem Woche registriert hatten und sich darum kümmern wollen.
An Brett 4 spielte der eigentlich schon faktische Stammspieler, Philipp. Er spielte wieder sizilianisch. Dabei erreichte er eine ziemlich offene Stellung, bei der er einen Bauern gewann, allerdings einen gegnerischen Bauern auf f3 zulassen musste, der ein ständiger Unruheherd war. Um diesen zu beseitigen und Matts zu verhindern musste er eine Figur hergeben. Diesen Materialvorteil konnte sein Gegner nutzen, in dem er Material runtertauschte und damit trotz langem Widerstand am Ende klar gewinnen konnte.
Da das Endergebnis mit 1:3 klar war, entschlossen wir uns bei Jim nicht mehr auf eine Nachholpartie zu bestehen. Die Niederlage hat dazu geführt, dass es im Rennen um die Qualifikationsplätze nun deutlich schwieriger für uns wurde.
2. Mannschaft
Leider mussten wir auch diesmal wieder zu Dritt antreten. Das lag daran, dass der Einsatz von Philipp in der 1. Mannschaft erst kurz vorher geklärt werden konnte. Da die 1. Mannschaft noch um die Qualifikationsplätze spielte, bekam sie natürlich vorrang.
6. Runde | SV Königsjäger Süd-West II | – | SF Seelscheid I | 1,5:2,5 |
1. | Alois Möschl (1692) | – | Franjo Buljovcic (1809) | 1:0 |
2. | – | Bernd Kirschfink (1486) | -:+ | |
3. | Ezra Zivier (1526) | – | Maksymilian Nowak | 0,5:0,5 |
4. | David Rapp (974) | – | Hans-Dieter Neu (1516) | 0:1 |
Wie immer bekleidete Alois Brett 1. Sein Gegner versuchte es mit dem Königsindischen Angriff. Alois behielt jedoch die Kontrolle und konnte im Zentrum Raum gewinnen, sowie Figuren abtauschen. Er bekam dann zwar das Endspiel mit schwachem Läufer gegen starken Springer (bei jeweils noch einem Turm auf dem Brett), konnte dies durch einen aktiven Turm jedoch ausgeglichen gestalten. Dann konnte er den gegnerischen Springer am Rand fangen, musste aber einige Bauern dafür geben. Wenig später opferte er seinen Läufer zurück und bekam dafür ein gewonnendes Turmendspiel, welches er lehrbuchhaft beendete.
Auf das freigelassene 2. Brett folgte Ezra an Brett 3. Er wurde mit der polnischen Eröffnung (1. d4 b5) überrascht. Ezra blieb davon jedoch unbeeindruckt und spielte ganz normal sein Londoner System weiter. In einer langen Abtauschkombination wurden dann ein Leichtfigurenpaar und alle Schwerfiguren abgetauscht. Ezra behielt das Läufer- gegen das Springerpaar. Nach weiterem Abtausch entstand das Endspiel Läufer gegen Springer. Ezra versucht alles, biss sich aber an dem gut postierten gegnerischen Springer die Zähne aus und musste am Ende aller Versuche das Remis akzeptieren.
An Brett 4 trat wieder David an. Er spielte eine eher ungewöhnliche Russisch-Variante und tauschte schnell die Damen ab. Anschließend musste er einen Bauern abgeben. Im weiteren Verlauf musste er noch einen Bauern hergeben und landete im Läuferendspiel mit gleichfarbigen Läufern aber zwei Bauern weniger. Das war eigentlich kaum noch zu halten. Als dann auch die Läufer getauscht wurden, war es schlussendlich verloren.
Damit verliert die zweite Mannschaft leider knapp 1,5:2,5.
7. Runde “Saisonende mit erhobenem Haupt”
1. Mannschaft
Auch wenn unsere Qualichancen eher gering waren, wollten wir in der letzten Runde nochmal alles geben. Diesmal spielten wir an getrennten Wochentagen, sodass Philipp wieder zweimal zum Einsatz kommen konnte.
Die erste Manmschaft trat wieder (wie in der 5. Runde) mit Michael, Daniel, Torsten und Philipp an.
7. Runde | SC Wittstock | – | SV Königsjäger Süd-West I | 0,5:3,5 |
1. | Uwe Schmilinsky (1788) | – | Michael Busch (1942) | 0:1 |
2. | Matias Lazarte (1843) | – | Daniel Rose (1855) | 0:1 |
3. | Torsten Bahr (1844) | – | Torsten Rose (1789) | 0,5:0,5 |
4. | Benjamin Matthes (1839) | – | Philipp Sandlers (1659) | 0:1 |
An Brett 1 bekam Michael wieder eine Katalanisch-Struktur aufs Brett. Beim Angriff im Zentrum konnte er auch schon einen Bauern gewinnen. Außerdem konnte er weiterhin Druck aufbauen und Aktivität ausstrahlen. Das führte dazu, dass sein Gegner einen Fehler beging und eine Qualität verlor. Nach dem damit verbundenen Damentausch konnte Michael mit seinem Turm aktiv werden und weitere Bauern gewinnen. Dann sperrte er den gegnerischen Springer ein. Als er auch noch die letzte Leichtfigur des Gegners gewann, hatte dieser einsehen und gab auf.
An Brett 2 war Daniel, als einziger Spieler der ersten Mannschaft, der in allen Runden zum Einsatz kam, wieder dabei. Sein Gegner wählte mit Weiß das Reti-System mit doppelten Fianchetto. Daniel konnte dann am Damenflügel mit Dame und Springer Druck machen und anschließend die Damen tauschen. Sein Gegner konnte sich jedoch daraufhin wieder stabilisieren, entschied sich dann aber zu einer eher radikalen Lösung, in dem er einen Springer für einen Bauern und etwas Angriff opferte. Daniel verteidigte sich jedoch umsichtig. Wenig später stellte jedoch der Gegner plötzlich einen Turm ein und gab danach auf.
An Brett 3 kam es zum “Torsten-Duell”, denn auch der Gegner hieß Torsten (beide auch ohne “h”). Nach einer ausgeglichenen Eröffnung ohne spannende Vorkommnisse einigten sich beide schon nach 15 Zügen auf Remis, womit unser Mannchaftssieg gesichert war.
An Brett 4 spielte Philipp am längsten (also zeitlich, nicht von der Anzahl der Züge her). Philipp landete mit Weiß in einer Damenindisch-Struktur. Sein Gegner entschied sich schon ziemlich früh auf f7 einzuschlagen und damit zwei Leitfiguren für Turm + Bauer zu geben. Danach konnte Philipp noch einen Bauern gewinnen und seinen Springer fest im feindlichen Lager postieren. Am Damenflügel konnte er die Bauern vorantreiben und die Struktur festigen. Auch die gegnerische Dame stand mehr und mehr im Abseits. Die Engine zeigte deshalb schon, dass Philipp deutlich auf Gewinn steht. Philipp spielte dies nicht ganz einfache Stellung solide zu Ende und sicherte den letzten Brettpunkt für die Mannschaft.
Leider spielen die anderen Mannschaften nicht für uns. Wir holen zwar insgesamt die meisten Brettpunkte in der ganzen Staffel, bleiben aber einen Mannschaftspunkt hinter dem Zweitplazierten auf dem undankbaren dritten Platz zurück.
2. Mannschaft
Auch hier wollten wir ein versöhnliches Ende erreichen und einen Mannschaftssieg nach Hause nehmen. Doch das sollte alles andere als einfach werden, denn wir mussten gegen den Tabellenführer ran. Diesmal konnten wir aber zumindest wieder vollständig antreten, was uns schonmal etwas Motivation brachte.
7. Runde | SF Kelkheim | – | SV Königsjäger Süd-West II | 1:3 |
1. | Martin Lange (1724) | – | Alois Möschl (1692) | 0:1 |
2. | Dirk Röder | – | Philipp Sandlers (1659) | 0:1 |
3. | Maximilian Steigleder (899) | – | Ezra Zivier (1526) | 1:0 |
4. | Andreas Linden (1748) | – | Arne Hafener (1133) | 0:1 |
An Brett 1 kämpfte wie gewohnt Alois. Er ist der einzige Spieler der zweiten Mannschaft, der an allen Runden in dieser Mannschaft teilnahm. Mit Weiß konnte er durch ein frühes f4 Raumvorteil am Königsflügel gewinnen. Der Gegner versuchte seine Figuren am Damenflügel zu entwickeln, ließ aber seinen kurz rochierten König etwas schutzlos zurück, Alois sah die Chance und führte ein gewinnbrigendes Springeropfer durch. Damit kann Alois nach verhaltenem Start an seine Erfolge der letzten Runden anknüpfen und den dritten Sieg in Folge verbuchen, stark!
An Brett 2 lief Philipp auf, der in dieser Saison häufig genug in der 1. Mannschaft aushelfen musste. Da man in der DSOL auch in der gleichen Runde für mehrere Mannschaften spielen kann, solange sie nicht am gleichen Tag spielen, kommt er bei 6 Runden (eine Runde war spielfrei) auf 7 Einsätze und ist damit der aktivste Königsjäger der Saison. In seiner letzten Partie der Saison hatte er schwarz. Die Eröffnung (Sizilianisch im Anzug mit Übergang in typische Reti-Strukturen) lief ohne besondere Vorkommnisse ab. Dann stellte sein Gegner eine Figur ein, was Philipp erstmal übersah, wenig später stellte der Gegner wieder die gleiche Figur ein, Philipp griff zu. Der Gegner glaubte dann ein Matt gesehen zu haben und stellte dabei die Dame ein. Daraufhin gab er sofort auf.
An Brett 3 war wieder Ezra am Start. Er hatte leider keinen guten Tag erwischt. In einer etwas ungewähnlichen Französisch-Stellung spielte er etwas früh f5 und verlor den Bauern wenig später taktisch. Er opferte eine Qualle um Initiative zu bekommen. Leider klappte dies nicht. In einer fast schon aussichtslosen Stellung stellte er einen Springer ein und gab dann auf. Also Devise: Abhaken und vergessen!
An Brett 4 war wieder Arne dabei. Der zwar gesundheitlich etwas angeschlagen war, aber trotzdem spielte. Und wie! In einer taktisch äußerst interessanten Partie spielte er sehr durchdachte und stellte seinen Gegner immer wieder vor Probleme, die dieser nicht lösen konnte. Mit einem schönen, durch ein Abzugsschach eines Bauern erspielten Matt krönte er sein starke Partie, die wohl die bisher beste Partie seines Lebens ist!
Saisonfazit
Leider diesmal keine Qualifikation für die Playoffs. Das sind wir aus den letzten Jahren anders gewohnt. Beide Mannschaften starten als Favoriten in ihren Staffeln (jeweils Nr. 2 der Setzliste). Die erste Mannschaft hat bis zur vorletzten Runde gute Chancen sich für die Playoffs zu qualifizieren, verpasste dies aber leider. Die zweite Mannschaft hat aus “administrativen/organisatorischen” Gründen (zu späte Meldung eines Neumitglieds, welches für die Mannschaft eingeplant war) und der regelmäßigen Abgabe von Spielern an die erste Mannschaft (was sich gerade bei parallelen Wettkämpfen bemerkbar macht) einige Aufstellungsprobleme und kann nicht immer vollzählig antreten. Dennoch schafft sie es nach einem sehr schwierigen Start in die Tabellenmitte vorzudringen. Die Debütanten Arne und David konnten dabei DSOL-Luft schnuppern und die Mannschaft unterstützen.