Aktuell wird das Spieljahr 2020 im Jugendbereich abgeschlossen. Dazu wird die Deutsche Vereinsmeisterschaft (DVM) in den Altersklassen U10 und U12 in Magdeburg gespielt. Wir sind mit einer Mannschaft in der U10 vertreten, die mit einer merkwürdigen Bedenkzeit von 55 min + 5 sec/Zug spielt. Für uns spielen Floris Thümler, Benjamin Schäfer, Philipp Bickerich, Arne Hafener und Hao Weng.
Die Anreise verlief ohne Komplikationen. Die kleine Verspätung des Zuges wurde wieder aufgeholt und der baubedingte Umstieg in Magdeburg Herrenkrug hat gut geklappt. Nur bei der Turnieranmeldung und dem Check-In im Hotel gab es Komplikationen, da wir unsere Mannschaftsmeldung abgegeben haben ohne die Check-In-Karte zu bekommen. Beim Nachfragen war die Meldung nicht mehr da. Aber das hat kurze Zeit später auch geklappt, wir konnten sogar schon in die Zimmer gehen. 🙂
Wegen der Pandemie sollen sich die Turnierleiter aus dem Turniersaal raushalten. Man darf zwar ganz hinten sitzen, ich bleibe aber lieber zusammen mit dem aussetzenden Spieler im Eingangsbereich des Hotels und warte auf die freudigen Ergebnisse der herausstürmenden Königsjäger.
In der ersten Runde leisteten wir uns eine etwas risikoreiche Rotation, in dem Benjamin aussetzte. Es ging aber alles glatt. Gegen einen nominell deutlich schwächerin Gegner konnten erst Philipp und Hao ihre Partien gewinnen, ehe dann auch Arne und Floris den Sack zumachten und uns ein 4:0 bescherten. Super!
Wenig später ging es dann schon zur zweiten Runde. Diesmal setzte Arne aus. Wir spielten gegen einen auf dem Papier eher schwachen Gegner, der allerdings in der ersten Runde Weisse Dame mit 3,5:0,5 geschlagen hatte. Nach bereits 20 Minuten kamen Floris und Benjamin heraus und berichteten von der 2:0-Führung. Auch an den anderen Brettern sähe es sehr gut aus. Und tatsächlich wenig später kamen auch Philipp und Hao mit Siegeslächeln in den Gesichtern heraus. Wir hatten tatsächlich wieder 4:0 gewonnen!
Das Team feierte die ersten Erfolge. Bei strömenden Regen suchten wir die Fast-Food-Kette mit dem gelben “M” auf und aßen freudig unser Abendessen. Morgen kommt dann mit dem Doppelbauern Kiel ein erstes Schwergewicht auf uns zu. Aber, wenn alle so toll weiterspielen, dann könnte vielleicht auch das eine oder andere möglich sein…
Update 7.8.: Heute standen 3 Runden auf dem Programm. Am Vormittag ging es gegen Doppelbauer Kiel. Die Partien wurden übertragen und konnten von Philipp und mir verfolgt werden. Leider übersah Hao im richtigen Moment den eigenen Angriff auf dem Königsflügel einzuleiten, sodass der Gegner die Stellung dort schließen konnte und selbst einen erfolgreichen Angrifff auf dem Damenflügel (gegen Haos lange Rochade) starten konnte. Arne machte einen taktischen Fehler und stellte eine Figur ein. Floris und Benjamin erreichten beide Remisstellungen. Bei Benjamin ging es in ein Läuferendspiel mit ungleichfarbigen Läufern. Bei Floris wurde eine sehr geschlossene Stellung im Turmendspiel erreicht. Also 1:3
Bei der Bewegung an der frischen Luft in einem nahegelegenen Park wurde wieder etwas kraft gesammelt, um in der Mittagsrunde wieder mitmischen zu können. Diesmal spielten wir wieder an einem Tisch, der nicht übertragen wurde. Hao und ich werteten es erstmal als positiv, dass knapp zwei Stunden niemand von uns herauskam. Dann überhäuften sich die Ereignisse. Erst kamen Floris und Benjamin heraus. Floris hatte gewonnen, Benjamin hingegen eine Figur eingestellt, sich aber noch in das Remis gerettet. Er meinte, dass Arne Materialvorteil hätte und Philipp leicht besser stünde. Zwar beging Philipp noch einen Fehler, der ihm die Partie kostete, Arne verwerte jedoch sicher, sodass wir 2,5:1,5 gewannen.
Nun kam das Hammerlos: Wir erwüschten Hellas Nauen. Diese sind nicht nur Platz 2 der Setzliste, sondern hatten auch Oberschöneweide, die selbst mit 3 4:0-Siegen gestartet waren, mit 4:0 besiegt. Wir waren also gewarnt. Arne und ich warteten also gespannt, wie es ausgehen würde. Zuerst fiel allerdings die Live-Übertragung aus. Erst nach über einer Stunde funktionierte sie. Kurz darauf kamen Philipp und Hao raus und berichteten beide, dass sie Remis gespielt haben. Wir verfolgten gespannt die beiden anderen Partien. Bei Floris sah die Stellung im Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern totremis aus, während Benjamin eine leicht angenehmere Stellung und deutlichen Zeitvorteil hatte. Ich konzentrierte mich also auf Benjamins Partie, da ich hier von der Entscheidung ausging. Dann kam Floris und berichtete, dass er sogar gewonnen hatte und es brach großer Jubel unsererseits aus. Leider wehrte er nur kurz Benjamin befand sich plötzlich in einem undeckbaren Matt und musste aufgeben. Natürlich war er sehr frustriert und musste getröstet werden, während ein Freundenschrei vom Lager der Nauener zu hören war. Jedoch hatten wir ein 2:2 gegen diese starke Mannschaft geschafft.
Heute stand Döner auf dem kulinarischen Plan (man soll sich ja schließlich abwechslungsreich ernähren). (Unten befindet sich noch ein Mannsdchaftsfoto.
Update 8.8.: Heute ging es gegen den SV Werder Bremen. Ob unsere Gegner noch von der Ausscheiden der Profi-Fußballer ihres Vereins in der ersten Runde des DFB-Pokals mitgenommen waren? Wir wollten unbedingt unsere gute Position im oberen Tabellenbereich verteidigen. Hao und ich schauten also den Partien zu. Zuerst einigte sich Philipp in einem ausgeglichenen Endspiel mit seinem Gegner auf Remis. Wenig später kamen Floris und Benjamin heraus. Benjamin hatte ebenfalls eine Punkteteilung erreicht, während Floris wieder siegte, nachdem sein Gegner einzügig eine Figur einstellte. Arne hatte in der Zwischenzeit auch einen deutlichen Materialvorteil und konnte diesen in einen Sieg verwandeln. Am Ende also 3:1 und der 5. Platz in der Tabelle. Alle Jungs waren nun megaheiß auf die letzte Runde. Geht da etwa noch etwas?
Wir bangten bei der Auslosung und hatten dann Glück, dass wir nicht den HSK als Gegner bekamen. Unser Gegner aus München hatte jedoch 5 Mannschaftssiege aus den ersten sechs Runden geholt und nur gegen den HSK verloren, also eine ebenfalls schwierige Aufgabe. Zuerst funktionierte die Übertragung nicht. Dann klapte es. Floris hatte eine Qualität weniger, jedoch der Gegner einen eingeklemmten Springer in der Ecke, der eventuell noch verloren gehen kann. Benjamin hatte eine recht ausgeglichene Stellung, Arne startete gerade mit seinen Bauern einen Angriff am Königsflügel und Hao hatte ein schwieriges Endspiel mit T+L+S gegen 2T.
Als erstes kam Hao freudestrahlend angelaufen er hatte seine Partie gewonnen! Wenig später kamen ein glücklicher Benjamin und ein geknickter Floris an. Benjamin hatte ebenfalls einen Sieg einfahren können, während Floris die allererste Niederlage einstecken musste. Es stand also 2:1. Leider hatte Arne zu diesem Zeitpunkt schon einen Abzugsangriff übersehen und damit eine Qualität verloren. Später hatte er einen ganzen Turm weniger und musste irgendwann aufgeben. Damit hatten wir ein 2:2 erspielt. Reicht das? Am Ende landeten wir auf dem 4. Platz und konnten sogar einen Pokal mitnehmen (die gab es wohl für die ersten 5 Plätze). Nur ein Sonneborn-Berger-Punkt, aber mehrere Brettpunkte vor uns landete der TSG Oberschöneweide, der damit den 3. Platz holt. Herzlichen Glückwunsch!
Fazit: Die Jungs haben ein tolles Turnier gespielt! Auch der Teamzusammenhalt hat super geklappt, alle sind geschlossen als Mannschaft aufgetreten. Floris hat an Brett 1 überragend gespielt, aber auch an den anderen Brettern konnten wir unsere Punkte holen. Arne musste leider immer mit schwarz spielen (das habe ich erst nach der letzten Runde bemerkt). Tut mir leid, Arne! Wir haben gezeigt, dass wir es mit den besten Mannschaften Deutschlands aufnehmen können. In der nächsten Saison rutschen Floris, Benjamin und Arne in die U12, während Philipp und Hao noch in der U10 bleiben. In der U12 wird es sehr schwierig oben mitzuspielen, in der U10 hätten wir aber mit einer neuen Mannschaft auch nicht ganz so schlechte Chancen. Wenn in der übernächsten Saison wieder alle zusammenspielen, wollen wir aber wieder oben angreifen. Aber bis dahin fließt sicherlich noch viel Wasser über die Elbe in Magdeburg. (Foto mit Pokal ganz unten).
Herzlichen Glückwunsch an das Team. Ich habe mich sehr über eure
Leistung gefreut. Euer Extrainer Manfred Sch.