Königsjäger erreichen 2024 den Vereinsrekord in der BPMM

Der Verein ist noch vergleichsweise jung und durch die breitensportliche Ausrichtung gegenüber anderen Berliner Vereinen an der Spitze nicht so stark vertreten. Dennoch können wir schon auf einige Pokalteilnahmen zurückblicken. Nachdem die BPMM vor und während Corona etwas eingeschlafen ist, waren wir 2023 zum ersten Mal dabei. Leider bekamen wir damals gleich in der Vorrunde die TSG Oberschöneweide zugelost (eine der stärksten Mannschaften im Teilnehmerfeld und schieden nach einem knappen 1,5:2,5 aus. Diesmal wollten wir uns steigern.

Die Vorzeichen dafür standen gut. Zum einen gab es wegen der geringeren Anzahl an teilnehmenden Mannschaften keine Vorrunde, sondern es ging direkt mit dem Achtelfinale los, zum anderen nahm diesmal auch nicht die TSG Oberschöneweide teil. Im Achtelfinale bekamen wir dann auch einen sehr machbaren Gegner zugelost, nämlich Läufer Reinickendorf. Wir gaben uns dennoch keine Blöße und traten mit der nominell stärksten Aufstellung in diesem Turnier an. Karim, Clemens, Daniel und Jim konnten in dieser Brettreihenfolge alle ihrer Gegner bezwingen und einen ungefährdeten 4:0-Sieg einfahren.

Im Achtelfinale hatten wir nochmal Losglück. Unter den verbleibenen Gegnern bekamen wir den mit dem kleinsten DWZ-Durchschnitt. Wir waren auch in diesem Wettkampf der Favorit. Daniel (Brett 1), Jim (Brett 2) und Philipp S. (Brett 4) konnten schon bald den Mannschaftssieg durch eine 3:0-Führung sichern. Michael (Brett 3) erreicht nach längerem Kampf dann auch ein Remis, sodass wir mit einem 3,5:0,5 ins Halbfinale einzogen. Damit schrieben wir dann auch Vereinsgeschichte, denn zuvor waren wir immer spätestens im Pokalviertelfinale gescheitert.

Im Halbfinale warteten dann auf uns die Schachfreunde Berlin. Wir waren also gespannt, wer auflaufen wird. Zu unserem Glück erreichte ein Gegner erst nach Ablauf der Wartezeit den Spielort, sodass wir durch einen kampflosen Sieg durch Matti an Brett 4 gleich 1:0 in Führung gingen. Daniel (Brett 1) hatte hingegen kein guten Tag (er hatte am Abend zuvor einen langen, aber erfolgslosen Kampf gegen Michael in der Vereinsmeisterschaft gehabt). Schon im frühen Mittelspiel verlor er einen wichtigen Zentrumsbauern. Als dann noch ein weiterer Bauer fiel und die gegnerischen Türme in die Stellung eindrungen, musste er aufgeben. 1:1. Michael (Brett 3) hingegen konnte den Schwung vom Vorabend mitnehmen. Er konnte schon aus der Eröffnung heraus die Aktivität übernehmen. Diese ließ er sich auch das ganze Spiel über nicht mehr nehmen. Bei einem Angriff konnte er dann die entscheidende Qualität gewinnen. Mit höchster Präzision führte er dann das Spiel zu Ende und holte den ungefährdeten Punkt. 2:1 Karim (Brett 2) konnte die Stellung lange ausgeglichen halten, stellt dann aber leider im Endspiel eine Figur ein, wonach nichts mehr zu machen war. Damit stand es 2:2. In der “Berliner Wertung”, bei der Punkte an den vorderen Brettern mehr zählen, als an den hinteren, lagen wir durch unsere Niederlagen an Brett 1 und 2 hinten und verloren damit den Wettkampf.

Wir hatten aber Glück. Dadurch, dass mit den Schachfreunden Berlin ein Verein im Finale stand, der bereits durch seine erfolgreiche Teilnahme an der Deutschen Pokalmannschaftsmeisterschaft im letzten Jahr (Erreichen des Viertelfinals) einen Freiplatz für dieses Turnier hatte, wurde der zweite Berliner Platz an den Sieger des Spiels um den dritten Platz vergeben. Wir trafen dort auf den SC Kreuzberg, der im Halbfinale knapp am SV Mattnetz gescheitert war. Die Aufstellung war ähnlich wie in der vorherigen Runde nu, dass Jim an Stelle von Daniel an Brett 1 spielte. Jims Gegner konnte dann auch in der spanischen Eröffnung die Kontrolle gewinnen. Jims Figuren konnten dann nicht mehr so gut wirken und er bekam Koordinationsprobleme. Diese konnte sein Gegner ausnutzen, um entscheidend Material zu gewinnen, wonach Jim aufgeben musste. 0:1. Bei Karim war es ausgeglichen, während Matti leicht eingeengt stand. Michael bekam wieder eine Stellung, in der er den Ton angeben konnte. Dies nutzte er diesmal auf besonders positionelle Weise aus. Er brachte den Turm auf die gegnerische Grundreihe und schloss die Bauernstellung um jegliches Gegenspiel zu vermeiden. Er schaffte es dadurch den entscheidenden Bauern zu gewinnen, wonach die eigene Bauernumwandlung nicht mehr zu verhindern war uns sein Gegner sofort aufgab. 1:1 Dann stellte Karim leider eine Qualität ein. Obwohl er im Endspiel nochmal alles nach vorne warf, ließ sich sein Gegner den Vorsprung nicht mehr nehmen. 1:2. Damit hatten wir bereits auch diesen Wettkampf durch die Berliner Wertung verloren, aber Matti wollte natürlich noch seine Partie spielen. In seiner defensiven Stellung bot er sogar dreifache Stellungswiederholung an, was sein Gegner jedoch ablehnte. Danach konnte sich Matti langsam befreien und sogar einen Bauern gewinnen. Es war nur ein isolierter Bauer, der aber den Gegner zum langen Nachdenken brachte. Im Endspiel konnte Matti den Bauern souverän behaupten. Als sein Gegner in Zeitnot kam, stellte er eine Figur ein und gab auf. 2:2

Auch wenn wir am Ende zwei knappe und dementsprechend etwas unglückliche Niederlagen hinnehmen mussten, konnten wir zeigen, dass wir es im Pokal erfolgreich spielen können. Mit einer (oder sogar der?) jüngsten Mannschaft im Turnier haben wir voraussichtlich noch eine erfolgreiche Zukunft vor uns. Mattnetz hat mit einer Mannschaft, in der ein Großteil der Spieler nur wenige Jahre älter als unsere Jugendspieler sind, erneut den Pokal gewonnen (Herzlichen Glückwunsch!), was zeigt, dass vielleicht auch für uns in einigen Jahren noch mehr möglich ist. Jetzt genießen wir aber erstmal den Vereinsrekord!

Link zur Turnierseite und zu den Berichten vom Achtel-/Viertelfinale, der Übersicht vom Halbfinale, und dem Finale/Spiel um den 3. Platz, sowie dem Endbericht.

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