Königsjäger III verlieren Endspiel in der 2. DSOL

Ein Bericht von Detlef Heidinger (2. Update: 01.05. siehe weiter unten):

Team Königsjäger III:

Kimon Böhmer, Jürgen Schilke, Alois Möschl, Floris Thümler,  Ezra Zivier, Philipp Sandlers, Detlef Heidinger (ML)

In einem extrem spannenden Wettkampf gegen den SC Ersingen, den Sieger der 10.Liga D, ist unser Königsjäger III-Team am 16. April mit 2,5:1,5 ins Halbfinale eingezogen.

Wer hätte das nach unserem fulminanten Fehlstart mit 0:4 gegen Göttingen gedacht?

Schon in der Vorrunde wurde Spannung erzeugt, da wir uns erst am letzten Spieltag an SK Lehrte III im direkten Duell auf den zweiten Platz vorbeischieben konnten. Die Tabelle nach Abschluss der Vorrunde zeigt, wie spannend es war:

(Anmerkung der Redaktion: Man kann in diesem Fenster “herumklicken” und sich so zum Beispiel die Einzelergebnisse unserer Mannschaft oder auch die Ergebnisse der anderen Königsjäger-Mannschaften anschauen)

Wir konnten uns im Verlauf des Turniers deutlich steigern und durch zwei 4:0-Siege unsere Brettpunkte deutlich aufbessern. Nur so konnten wir unsere Chance wahren.

Im letzten Spiel mussten wir gegen Lehrte antreten und unbedingt mit 3:1 gewinnen, um in den Brettpunkten gleichzuziehen. Dass wir an Göttingen nicht mehr vorbeikommen würden, war abzusehen, denn die spielten gegen den Tabellenletzten.

Beim Stand von 2:1 für uns spielte nur noch Alois mit Schwarz, und ich sah schwarz.  Er hatte nämlich nur noch König und Turm, sein Gegner jedoch König, Turm, Springer und 2 entfernte Bauern, die auf dem Weg zur Grundlinie waren. Als die Anzeige auf dann auf 1:0 sprang, dachte ich: das war’s jetzt – bis ich bemerkte, dass es Alois (!) war, der gewonnen hatte, denn sein Gegner hatte seine Bedenkzeit überschritten!  Also 3:1 für uns!!! Unglaublich!

Und Göttingen profitierte am Ende vom hohen Sieg gegen uns, so dass Lehrte etwas unglücklich ausgeschieden war.

Das Viertelfinale gegen Ersingen war nicht minder spannend, denn hier war klar, dass evtl. die Berliner Wertung (nämlich bei einem 2:2) entscheiden würde. Nach dieser Wertung bekommt ein Team  4 Punkte für einen Sieg an Brett 1 und für Siege an den tieferen Brettern jeweils einen Punkt weniger.

Nachdem Kimon an Brett 1 verloren hatte, mussten wir eigentlich 2,5 Punkte aus den anderen drei Partien holen.

Tatsächlich schafften es Ezra und Alois, ihre lange Zeit recht ausgeglichenen Partien in gewonnene Endspiele zu führen, so dass bei Jürgen ein Remis gereicht hätte. Und gerade, als ich dachte, dass er das hinbekommt, ließ er sich seinen weißen Läufer einklemmen (WM-Partie 1 aus Spasski-Fischer, 1972 lässt grüßen!), und wieder dachte ich: das war’s jetzt. Und wieder geschah ein Wunder, denn im Endspiel D+6B gegen D+L+4B   stellte Jürgens Gegner seinen Läufer ein und musste in Remis einwilligen.

Nun ja, wenn das so weitergeht, ist alles möglich! Allerdings haben wir schon jetzt mehr erreicht, als erwartet.

Update 24.04.2021:

Am Freitag, dem 23.04., ging es im Halbfinale (Heimspiel) gegen SG Turm Leipzig II.  Nervenstarke Zuschauer waren herzlich eingeladen und erlebten wieder einen extrem spannenden Kampf, denn mit einem 2:2 nach Brettpunkten und einem 5,5:4,5 nach Berliner Wertung lässt sich feststellen: knapper geht es nicht!

Bis kurz vor Schluss war nicht klar, wie es ausgeht.

Nachdem Ezra an Brett 4 knapp verloren hatte, war allen klar, dass wenigstens eines der anderen Bretter gewonnen werden muss.

Dann aber schaffte es erneut Alois,  sozusagen auf den letzten Drücker,  an Brett 3 die weitgehend ausgeglichene Stellung doch noch zu seinen Gunsten zu entscheiden. Die Zeitnot des Gegners half ein wenig mit.

Jürgens Partie an Brett 2 mit zwei ungleichfarbigen Läufern endete Remis.

So musste “nur noch”  Kimon an Brett 1 sein Turmendspiel mit einem gegen zwei Bauern Remis halten.

Meine Hoffnung, dass er darüber Bescheid wusste, dass – bei Turmtausch – ein Bauernendspiel gegen den Randbauern technisch Remis ist, wenn sich der König in der Ecke einklemmen kann, erfüllte sich.

Kimon: Super gelöst!!!

So, Ihr 4 – jetzt kommt erstmal zur Ruhe, und nächsten Freitag geht es ins Endspiel gegen SK Johanneum Eppendorf IV, die Ihr Spiel ebenfalls “nur” nach Berliner Wertung gewannen.

Update: 01.05.2021


Unser Glück hatten wir wohl in den drei Spielen davor restlos aufgebraucht. Der
„Fingerfehler“ bei Ezra, bei dem ihm statt der Rochade der König auf e2 „rutschte“,
war wohl schon ein schlechtes Omen.


Dabei sah es diesmal richtig gut aus, nachdem Jürgen die 1:0 – Führung erspielt
hatte (sein Gegner hatte schon nach ein paar Zügen einen Läufer eingestellt) und
die drei anderen Partien sehr lange mindestens ausgeglichen aussahen.
Das Missgeschick fing mit einem vergifteten Bauern in Ezras Partie an, der ihn
einen Springer kostete, setzte sich mit einem unglücklich verlorenen Turmendspiel
bei Alois fort und endete damit, dass sich Kimons Gegner aus einer eher
schlechteren Stellung herauswand und sogar einen nicht mehr abzuwehrenden
Gegenangriff starten konnte.


So endete die Geschichte unglücklich mit 1:3 gegen Eppendorf IV.
Aber trotzdem ein toller Erfolg mit dem 2.Platz der 10.Liga, und das trotz des
verpatzten ersten Spiels und nachdem wir vorher schon 2-mal fast ausgeschieden
waren.


Ein wenig schade war es, dass drei Spieler nur bei wenigen Spielen dabei sein
konnten, so dass ich weiter dazu neige, die Teams bei künftigen Turnieren eher
klein zu halten, so dass alle fast immer mitspielen können.
Und niemand sollte davor zurückschrecken, Mannschaftsleiter zu sein – das
bekommt man hin! Die Organisation und die Live-Hilfe des Leitungsteams der DSOL
waren hervorragend!

3 Kommentare

    1. Herzliche Glückwünsche zur Finalteilnahme in der DSOL. Ihr habt zwar nicht gewonnen, aber einen Ehrentreffer erzielt. Als jeweils einzige Berliner Mannschaft hat es damit, wie in der 1. Auflage der DSOL, wieder ein Jugendteam geschafft!

      1. Danke für die Glückwünsche! Es war aber eher ein “Teiljugendteam”. Kimon, Floris und Philipp bilden die Jugend. Die anderen 4 Spieler sind schon älter. Die meisten Jugendspieler (alle bis auf einen) waren in der 2. Mannschaft anzutreffen. In der 1. Mannschaft war die “Jugendquote” bei 50%.

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